Schilcher, Buschenschänke und weite Rad bzw. Wandertouren…..
Das sind für mich Schlagwörter die das Schilcherland, in der Weststeiermark, für mich beschreiben.
Wem der Begriff „Schilcher“ noch nichts sagt, Schilcher wird eine Sorte Wein bezeichnet die man aus der roten Rebsorte Blauer Wildbacher gewinnt. In Österreich gilt er wegen seiner unverkennbaren roten Farbe als Roséwein kann aber nach der Art der Vergärung auch zu den Rotweinen gezählt werden. Im Zuge einer Kooperation mit dem Tourismusverband Schilcherland Steiermark durfte ich super schöne Tage im Schilcherland verbringen und auch den eine oder anderen Schilcher verkosten.
Begonnen hat das Event beim Buschenschank Hiden in St. Stefan ob Stainz. Dort haben wir mit einer Führung durch den Familienbetrieb gestartet. Der Familienbetrieb wird in 3ter Generation geführt und feiert heuer sein 200 Jähriges Jubiläum. Da der Betrieb sehr viel ab Hof verkauft, dies aber durch die Maßnahmen der Regierung im Zuge der COVID-19 Pandemie eingeschränkt war, kam man zu der Idee seine Spezialitäten in Picknick Körben für die eigenen Weingärten zu verkaufen. Man kann sich also auf Wunsch seinen Picknickkorb beim Buschenschank abholen und diesen, mit allem was dazu gehört, im Weingarten verzehren.
Im Weinkeller gabs dann eine Verkostung der verschiedenen Weinsorten und die Erklärung wie man einen Wein eigentlich herstellt. Hier steckt sehr viel Liebe im Detail und in der Gründlichkeit, weil auch nur ein kleinster Fehler dazu führen kann, dass der gesamte Wein ungenießbar wird.
Da der nächste Tag gleich in der Früh mit einer Radtour starten soll ging es dann nach der Jause und einem kurzen Zusammensitzen ab ins Hotel.
Eine super gute Organisation hilft beim schlechtesten Wetter auch nichts. Natürlich hat es am nächsten morgen geregnet und wir haben unseren Treffpunkt etwas nach hinten verlegt. Trotz Regen haben wir kurzer Hand umdisponiert und sind mit einer super interessanten Führung durch dir Burg Deutschlandsberg in den Tag gestartet.
Ein kurzer Crashkurs in Geschichte und sehr viel Fundstücke aus den verschiedensten Epochen der Menschheit. Ich finde es immer wieder faszinierend wie klug, wenn nicht sogar klüger als jetzt, die Menschen früher gewesen sind und wie alt bzw. lange es schon Gegenstände gibt die wir heut zu Tage noch verwenden.
Sehr interessant war auch die Erkenntnis, dass wir es heutzutage nicht schaffen, gewisse Techniken der Goldschmiederei nach zu machen. Nach der sehr lehrreichen Führung gings dann mit dem Bus weiter zur nächsten Station. Hier muss nochmals erwähnt werden wie spontan die Crew von XXLSports waren und ganz spontan einfach mal wieder alle Räder eingepackt haben und uns zum nächsten Programmpunkt gebracht haben.
Bei der Wolfgangikirche in Hollenegg gab es dann eine kleine Stärkung und etwas Zeit um alle etwas kennen zu lernen.
Bei schönem Wetter ist diese Kirche auf jeden Fall ein Fotohotspot und man hat einen traumhaft schönen Ausblick über die gesamte Region.
Die nächste sehr außergewöhnliche Kirche in der Gegend ist die Josefikirche in Bad Schwanberg. Eine kleine aber sehr bunte Kirche an der früher noch ein Wachturm der alten Burg gestanden ist. Der Turm wurde sogar in die Kirche integriert und der Maler Jakob Laub vollendete die Malerarbeiten im inneren der Kirche.
Nach dem Mittagessen im Gasthaus Pauritsch in Schwanberg war es dann endlich soweit. Das Wetter wurde besser und wir haben uns auf unsere Räder geschmissen. Ein paar Gruppenfotos und Stories und schon gings mit den E-Bikes von XXLSports los. Ein heimischer Guide hat uns dann all die schönen Platzerl seiner Heimat gezeigt und ich muss echt sagen, dass ich mir nicht gedacht hätte solch schöne Plätze in der Weststeiermark zu finden.
Oder hättet ihr gedacht, dass es einen insgesamt 150m langen Wasserfall im Schilcherland geben könnte? Ja genau 150m ist dieser Sulmwasserfall in Wies. Je nach Wasserstand ist es möglich direkt unter den Wasserfall zu klettern um dann die heiß begehrten Fotos zu ergattern. Bei uns war durch den Regen zu viel Wasser, daher habe wir den Wasserfall nur von der Seite begutachten können.
Ein paar Fahrminuten weiter aber immer noch in Wies gibt es dann einen Hohlfelsen, der ein wenig an die Umgebung aus der „Herr der Ringe“ erinnert. Um den gesamten Felsen einmal zu umgehen benötigt man ca 30min, also ein ganz schön großer Felsen mit sehr vielen kleinen Höhlen.
Der Sulmwasserfall liegt übrigens sehr abgelegen also von der Straße aus sieht man ihn nicht wirklich. Wenn man den Einstieg gefunden hat, braucht man etwa 5-10min zu Fuß und man steht direkt davor, falls man ihn nicht finden sollte, man hört ihn auf jeden Fall 🙂
Für mich das coolste Highlight war unsere nächste Station und zwar die Strutzmühle in Wielfresen. Ein kleines aber richtig uriges, feines Gasthaus neben dem der Besitzer eine kleine Mühle, mit seinen eigenen Händen, aufgebaut hat. Die Hütte bzw. die Mühle steht verlassen neben einem kleinen Bachlauf und war auch schon in einigen Fernsehsendungen live zu sehen.
Der Besitzer hat uns dann eine kleine Führung durch sein Reich gegeben und die Mühle hat echt einen Kultstatus, außerdem ist es möglich in der Mühle zu übernachten und sein eigenes Mehl zu kaufen.
Nach einem guten Glaserl Pfirsichnektar aus der Umgebung versteht sich, sind wir dann bei herrlichem Wetter mit Sonnenuntergangsfeeling zur nächsten Station, zum Familienbetrieb Jöbstl.
Angekommen bei der Familie Jöbstl, wie kann es anders sein, wurden wir mit einer der 22 Sorten Schilcher begrüßt, die die Familie im Sortiment haben.
Was ich bis dato auch nicht wusste, der Schilcher Wein passt hervorragen zu Käse also gab uns die Hausherrin die verschiedenen Sorten Wein mit dem dazu passendem Käse wie etwa einen Süßwein mit einem speziellen Blauschimmelkäse.
Bei der ganzen Verkostung war der ein oder andere Happen vielleicht gar nicht mal so schlecht, wenn ihr versteht was ich meine. Auch hier haben wir wieder einen reinen Familienbetrieb der sogar die Auszeichnung „Salonwein“ über mehrere Jahre tragen darf bzw. auch andere Auszeichnungen für ihren super Wein erhalten haben.
Zu guter Letzt sind wir noch zum Buschenschank Garber in Eibiswald gefahren, von dem man einen unglaublich schönen Ausblick auf die Region hat und uns ebenfalls all seine regionalen Spezialitäten auftischte. Neben hervorragendem Wein, einem super Schafskäse und Spezialitäten vom Wollschwein hat mich auch das Rundum sehr beeindruckt. Nach einer wirklich guten „Turmjause“ haben wir uns dann auf den Weg Richtung Auto gemacht.
Zuletzt möchte ich hier noch mein Hotel, den Peiserhof, erwähnen, welches ebenfalls ein Familienbetrieb ist und ebenfalls ihr eigenes Weingut besitzen. Die wunderschöne Lage nicht weit von einem Bahnhof entfernt besticht mit einem Rundblick auf die verschiedenen Weinberge der Umgebung. Super nette und freundliche Gäste plus Familienmitglieder machen den Aufenthalt beschwerdefrei und ein super schönes Pool runden das ganze nochmals ab also auch hier nochmals Danke für den Aufenthalt und ich würde das Hotel für Familien mit Kleinkindern oder Paare die sich mal eine Auszeit gönnen wollen zu 100% empfehlen.
Hoffentlich konnte ich euch mit deinem Artikel einen näheren Einblick auf das schöne Schilcherland geben und falls ihr weitere Fragen habt oder Informationen benötigt freu ich mich über eure Kommentare!
LG Sebastian